Vita
Gretel Eisch,,geb. Stadler
Gretel Eisch wurde am 15. Februar in München-Pasing
als drittes Kind des Gärtners Karl Stadler und
der Kunstgewerblerin Else Jacobs-Stadler geboren und
wuchs in Aidenried am Ammersee auf. Von 1956 bis 1959
studierte sie Bildhauerei bei Anton Hiller an der
Akademie der Bildenden Künste in München
und arbeitete vor allem mit Bronze, Blei, Ton und
Holz. 1959 gründete sie zusammen mit Erwin Eisch
und Max Strack die Künstlergruppe RADAMA und
gestaltete mit der Gruppe u.a. 1971 die "Bolus
Krim Gedächtnisausstellung" für einen
nicht existenten Künstler in der Galerie Malura
in München.

1962 heiratete sie Erwin Eisch und zog mit ihm nach
Frauenau. Neben den fünf Kindern war sie weiterhin
künstlerisch tätig und engagierte sich gestalterisch
und künstlerisch im Ort. Sie war Mitinitiatorin
und Gestalterin des FrauenauerKünstlerballs "Rauhnacht".
Zwischen 1962 bis 1985 fertigte sie Glasmalereifenster
und -zyklen für die Pfarrkirche in Sonndorf,
für das Glasmuseum Frauenau und den Rathaussaal
der Stadt Helmbrechts. Ab 1972 leitete sie die Malaktionen
"Kinder malen auf Glas" mit Frauenauer Volkschulkindern.
1977 gründete sie, gemeinsam mit Erwin Eisch
und dem Amerikaner Bob Strini die Keramikwerkstatt
"Lehm & Lehm Lassen" und es folgte eine
intensive, eigene Schaffenszeit mit Ton. Von 1984
bis 1989 leitete Gretel Eisch außerdem die Glasmalerwerkstatt
"Poesie in Glas" in der Glashütte Eisch.
1987 gründete sie gemeinsam mit Erwin Eisch den
Verein Bild-Werk Frauenau und war seitdem regelmäßige
Kursleiterin an der Internationalen Sommerakademie
in Frauenau. Sie begann wieder mit dem Arbeiten mit
Holz und entdeckte den Farbholzschnitt als Ausdrucksmedium.
Seit 2001 leitete sie unter dem Titel "Lebenszeichen
in totem Holz" Holzbildhauerkurse im Nationalpark
Bayerischer Wald sowie an dem Umweltzentrum Schloss
Wiesenfelden und ihre Holzskulpturen waren u.a. an
der Landesgartenschau Waldkirchen "Himmelwärts"
ausgestellt.
2009 gründeten Gretel und Erwin Eisch die Erwin-und-Gretl-Eisch-Stiftung.
Seither organisiertedie Künstlerin zahlreiche
Veranstaltungen, Veröffentlichungen und Ausstellungen
der Stiftung in verschiedenen Ausstellungsräumen
und Museen. Ihre letzte große Ausstellung mit
dem Titel "Geboren in der Arche" war 2016im
Waldgeschichtlichen Museum in St. Oswald sowie in
Dahle (Westfalen). 2021 erhielt das Künstlerehepaar
den Kulturpreis Bayern.
Gretel Eisch starb am 10. Juni 2022.