Vita
Erwin Eisch
Erwin
Eisch wurde am 18. April 1927 in Frauenaugeboren,
als erstes von sechs Kindern des Glasgraveurs Valentin
Eisch und Therese Eisch, geb. Hirtreiter. Kurz vor
Kriegsende kam er nach drei Monaten Kriegsdienst für
dreieinhalb Monate in britische Kriegsgefangenschaft.
Von 1946 bis 1949 machte er eine Ausbildung zum Glasgraveur
in der Werkstatt seines Vaters und ab 1947 ging er
an die Glasfachschule in Zwiesel.

Von
1949 bis 1952 studierte er Innenarchitektur und Glasdesign
bei Josef Hillerbrand an der Akademie der Bildenden
Künste in München. 1952 kehrte er nach Frauenau
zurück, um den Aufbau der Glashütte Valentin
Eisch zu unterstützen. Es entstanden erste Entwürfe
für Glasgefäße und er sammelte praktische
Erfahrungen mit heißem Glas. Von 1956 bis 1959
ging er erneut an die Akademie nach München in
die Bildhauer-Klasse von Heinrich Kirchner. 1957 fertigte
Erwin Eisch ein Antikriegs-Denkmal am Comenius-Gymnasium
Deggendorf an und war Mitbegründer der Gruppe
SPUR. 1959 verließ er die Gruppe SPUR und gründete
gemeinsam mit Gretel Stadler und Max Strack die Künstlergruppe
RADAMA, mit welcher er 1961 mit der Gedächtnisausstellung
für Bolus Krim in der Galerie Malura in München
deutschlandweit für Furore sorgte.
1962 heirateten Erwin Eisch und Gretel Stadler. Der
Ehe entstammen fünf Kinder. 1962 eröffnete
Eisch seine erste Einzelausstellung mit künstlerischen
Glasarbeiten. Im selben Jahr besuchten Bess und Harvey
Littleton Frauenau - das Treffen gilt als Geburtsstunde
der internationalen Studioglasbewegung. Ab 1964 kam
es zu zahlreichen Auslandsreisen und Lehraufträgen
in Europa und in den USA.
1967 baute Erwin Eisch gemeinsam mit Helmut Koller
die Sankt-Hermann-Gedächtniskapellein Frauenau
und vollendete diese nach dessen Tod in 1972. 1969
schuf er die,gemeinsam mit Peter Kobbe und Gretel
Eisch, entworfene Installation "Jungbrunnen"
für die Bundesgartenschau in Dortmund und 1971
folgte die Ausstellung "Narziss - ein Interieur",u.a.
im Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg. Gemeinsam
mit Bürgermeister Alfons Hannes und Helmut Schneck
war Erwin Eisch der Initiator des 1975 eröffneten
Glasmuseums Frauenau.
1978 begann Erwin Eisch auch wieder mit der Malerei.
Für seine Werke und sein Schaffen erhielt er
zahlreiche Preise, u.a. den Coburger Glaspreis-Ehrenpreis
(1977), den Coburger Glaspreis-Erster Preis (1985)
sowie 1978 den Bayerischen Staatspreis.
1987 gründeten Erwin und Gretel Eisch denBild-Werk
Frauenau e.V. und er war seitdem regelmäßig
als Kursleiter an der internationalen Sommerakademie
tätig. Eine besondere Verbindung hatte Erwin
Eisch auch zu Japan. Er machte sechs längere
Reisen nach Japan, verbunden mit eigenen Ausstellungen.
In 2009 gründeten Erwin und Gretel Eisch die
Erwin-und-Gretel-EischStiftung. 2021 erhielten sie
den Kulturpreis Bayern.
Erwin Eisch starb am 25. Januar 2022.